Die Geselligkeit und der Spaß am Reiten waren das absolute Hauptziel. Nach dem ersten Reitlehrer, Hermann Licht, der nur kurze Zeit das Training leitete, nahm Ludwig Rehme die „Zügel in die Hand“ und unterrichtete die Aktiven weiter. Unter Ludwig Rehme, der dem Verein unzählige Impulse gab, ging es stetig bergauf. Wie aus den übrigen sportlichen Engagements zu ersehen, arbeitete „Onkel Ludwig“ gern mit Jugendlichen und Erwachsenen.
Nach den ersten Jahren des Aufbaus und dem Messen des Reitkönnens bei Turnieren außerhalb veranstaltete der junge Verein Mitte der 50er Jahre das erste eigene Turnier nördlich der heutigen Schulstraße in Gildehaus. Die Gemeinde stellte den Platz dafür zur Verfügung. Das Pflügen und Schleppen des Bodens übernahmen die Mitglieder, meist Landwirte mit ihren Geräten.
Wie auch bei den Trainingsplätzen fand bis Mitte der 70er Jahre des große „Wandern“ statt. Je nachdem, welche Möglichkeiten die zur Verfügung gestellten Turnierflächen boten, wurde das Turnier mit viel Arbeitseinsatz vorbereitet.
Der sportliche Ehrgeiz der Reiter stieg ebenso wie die Mitgliederzahl, sodass der Wunsch nach einer eigenen Reithalle immer größer wurde. Das Fahren nach Samern war nicht nur lästig, sondern ebenfalls sehr zeitaufwendig. Zumal die Gildehauser Reiter mit dem Training zu warten hatten, bis der letzte sameraner Reiter sein Training beendet hatte.
Bereits im Frühjahr 1974 (damals hatte der Verein 120 Mitglieder, davon 38 unter 15 Jahren) begannen erste Verhandlungen mit Verantwortlichen des Kreisbauamtes und dem Vorstand des RUF über den Standort einer Reithalle. Diese Standortfrage erwies sich als so schwierig, daß erst im Jahre 1976 – zwei Jahre nach der Gemeindereform, die Gildehaus zu einem Ortsteil Bad Bentheims machte – der heutige Platz festgelegt wurde. Erschwerend für den Bau kam hinzu, dass der 1974 gegründete RUF Bentheim ebenfalls eine Reithalle für seine Reiter wünschte, die Stadt Bad Bentheim die Zuschüsse jedoch nur einem Verein zukommen lassen wollte. Den Stadtvätern lag daran, beide Ortsteile schnell zusammenwachsen zu lassen. Nach dieser ersten Hürde, die ein „Doppeloxer“ war, galt es den „Steilsprung“ der Finanzierung zu nehmen. Durch Zuschüsse, großzügiger Sponsoren und eine Vielzahl freiwilliger Helfer, die Geräte und Zeit investierten, wurde die Reithalle Ende 1978 fertiggestellt.
Die Kosten betrugen DM 231.000,00 ( € 118.108,42 ), wovon DM 43.000,00 ( € 21.985,55) Eigenleistungen waren. Am 21. Dezember 1979 fusionierte der RUF Gildehaus und der RUF Bentheim. Man einigte sich auf den heutigen Namen
Reit- und Fahrverein Gildehaus-Bentheim e.V.
Bereits am 03. November führten beide Vereine eine gemeinsame Fuchsjagd mit 75 teilnehmenden Pferden auf dem Gelände „Gut Langen“ des Freiherrn von Elverfeldt durch. An dieser Jagd nahmen ebenfalls zahlreiche niederländische Reiter teil, denn reiterliche Kontakte zum Nachbarland gab es seit längerem. Die Füchse hießen damals Natascha Kahle und Elke Haake.
Im Frühjahr 1986 trat der RUF Gildehaus-Bentheim wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Die Reithalle, nun versehen mit Stallungen, sanitären Anlagen und dem zuletzt mit viel Fleiß erreichten Reiterstübchen, erhielt offiziell den Namen „Ludwig-Rehme-Reithalle“. Hiermit würdigte der Verein die Verdienste des inzwischen verstorbenen Reitlehrers Ludwig Rehme. Die Mitgliederzahl war zu diesem Zeitpunkt auf 262 Mitglieder angewachsen.
Nach dem Motto „Stillstand ist Rückstand“ wurden nun die angepachteten Flächen rund um die Reithalle in Angriff genommen. So entstand durch den großen Einsatz des damaligen 1. Vorsitzenden Gerd-Jan Nibbrig nacheinander der Turnierspringplatz, der Dressurplatz und ein Trainigsspringplatz. Auch jetzt zeigten viele Aktive und deren „Anhang“, wie man große Vorhaben verwirklicht. Unter der fachkundigen Leitung des 1. Vorsitzenden wurde der lehmige Untergrund des Turnierspringplatzes drainiert, neu eingesät und umzäunt. Der neu angepachtete Dressurplatz wurde ausgehoben, mit Sand aufgefüllt, eingefriedet und rundum mit Gras eingesät. Beide Plätze konnten 1990 während der großen Pferdeleistungsschau eingeweiht werden.
Als vorerst letztes Großvorhaben wurde der Trainigsspringplatz hergerichtet und eingezäunt. Auf ihm befindet sich ebenfalls ein Wasserloch für die Vielseitigkeitsreiter, die im RUF Gildehaus-Bentheim e.V. noch reichlich vorhanden sind.
Was nun noch bleibt, ist der Wunsch nach einem Richterturm und einer Abreitehalle. Dieser Wunsch wird aber leider so schnell nicht in die Realität umgesetzt werden können, da die Flächen durch den Verein nur angepachtet sind und zudem auch die finanziellen Mittel dafür fehlen.